Tapeten-Projekte
Der Drang, die Wände zu verzieren, ist fast so alt wie die Menschheit. Ob Wandmalereien, Wandbekleidungen aus bemaltem Leder, Samt oder Seide - Tapeten und ihre Vorfahren begleiten die Menschen durch alle Zeiten und Regionen. Auf dem Weg von den ersten Höhlenzeichnungen bis zur Wohnraumgestaltung hat die Tapete eine ganz eigene Kultur entwickelt.
GOLDRAUSCH
Das Goldlederkabinett im Deutschen Tapetenmuseum in Kassel ist ein wahres Schatzkästlein. Angekauft werden konnten die schimmernden Ledertapeten aus der Barockzeit unter anderem mit Mitteln der Tapetenstiftung.
Die Weltreise des Goldleders
Die Araber brachten sie nach Spanien: die Kunst, prunkvolle Wandbehänge aus geprägten und farbig lackierten Lederhäuten zu fertigen. Als die Mauren Ende des 15. Jahrhunderts durch die katholische "Reconquista" vertrieben worden waren, blieb diese Kunst in Spanien erhalten. Und da die Nachfrage nach dem glänzenden Wandschmuck wuchs, eroberte das "Goldleder" Europa.
Niederländische Händler brachten die Goldledertapete nach Japan. Dort fand man sie sehr exotisch - und nähte Tabaksbeutel daraus. Beim Besuch des Heiligtums in der Provinz Ise war es allerdings nicht erlaubt, Ledergegenstände bei sich zu haben. Kein Problem im Land der Papierkünstler: Man bildete Goldleder aus geöltem Papier nach. Neben Tabaksbeuteln produzierte man daraus auch großformatige Decken.
"Das wäre doch eine feine Tapete!", dachte sich der Engländer Arthur Stanhope Aldrich, Hauptbuchhalter bei der japanischen Eisenbahn. 1872 wurden auf seinen Vorschlag hin die ersten Tapeten für den Export in den Westen hergestellt. Bereits 1873 waren die Goldleder-Papiertapeten aus Japan auf der Weltausstellung in Wien ein Riesenerfolg und danach bis weit über die Jahrhundertwende hinaus ein japanischer Exportschlager. Als Ledertapete war sie ausgewandert, als japanische Papiertapete nach einer Reise um die Welt nach Europa zurückgekehrt.
DENKMALPFLEGE
Auf Gut Ermlitz bei Leipzig wurden in aufwendiger Feinarbeit historische Tapeten restauriert und wieder in den Originalräumen des Gutes aufgebracht. Die Tapetenstiftung beteiligte sich an dieser Form von Denkmalpflege, um ein fast zerstörtes Kulturgut wieder aufleben zu lassen. Die Räume werden zu Events vermietet und bei dieser Gelegenheit sind die Tapeten auch zu besichtigen.
NEW WALLS, PLEASE !
Unter diesem Titel weckte die Stiftung bei der Vielzahl angehender Innenarchitekten und Designer Neugierde auf das Produkt Tapete.
Von 2002 bis 2009 wuchs die Zahl derer, die sich dem Wettbewerb stellten und „New Walls“ entwarfen. In Zusammenarbeit mit dem Rat für Formgebung suchte eine renommierte Jury die interessantesten Entwürfe aus. Und im Rückblick lässt sich feststellen: Der ausgefallene Blickwinkel hat der Tapete gut getan.
Heute gehören die früheren Studenten zu den Entscheidern in der Einrichtungsbranche. Sie tragen dazu bei, dass Tapeten wieder als wichtiges Styling-Element für Räume genutzt werden. Ein Anliegen der A.S. Création Tapetenstiftung – die Branche ins Gespräch zu bringen!
2011 bündelte das Magazin „new walls, please!“ Interior-Trends und echte, alte Tapetenkunst. Nach wie vor interessant: die Gespräche mit Star-Architekt Hadi Teherani und Designer Lars Contzen.
Das Magazin können Sie hier als PDF-Datei herunterladen:
Ideen
Wir konzipieren aufmerksamkeitsstarke Konzepte, die die Tapete wieder in den Fokus rücken.
Expertenrat
Experten unterstützen uns dabei, diese Ideen kompetent weiterzuentwickeln und umzusetzen.
Feedback
Das Feedback unserer Zielgruppen dient als Basis für noch bessere Konzepte.
Partner
Die großzügige Hilfe unserer Förderer hilft dabei, gute Ideen auch tatsächlich mit Leben zu erfüllen. Allen Förderern und Spendern gilt unser herzlichen Dank!